Sippe Volker

Heliand-Pfadfinderschaft

Herbstfahrt 2009

„Auf dass das ganze Leben eine Fahrt sei“

Unter diesem Motto machten sich in diesem Herbst auch wieder vier Pfadfinder der Sippe Volker auf den Weg, um zu erleben, was es heißt auf Fahrt zu gehen. Was eignet sich da besser als die Herbstferien und so ging es mit Kothe und viel zu Essen in den Odenwald. Für fast alle eine Premiere - entweder auf Fahrt zu gehen oder den Odenwald zu erleben.

Mit dem Zug reisten wir nach Erbach und nach kurzer Verzögerung (eine schon auf der Hinfahrt zu Bruch gegangene Hüftgurtschnalle musste noch ersetzt werden) konnte die erste Etappe in Angriff genommen werden. Diese hatte es auch gleich in sich, denn eine Hügelkette lag vor uns, weswegen es lange Zeit nur steil bergauf ging. Eine mühsame und langwierige Strecke, wir fanden erst bei Dunkelheit einen Lagerplatz. Es war kalt geworden und wir waren hungrig, aber wir entfachten ein kleines Feuer, kochten und bald lagen wir alle satt und zufrieden in unseren Schlafsäcken.

Am zweiten Tag zog der Himmel zu und am späten Vormittag fing es dann an zu regnen. Wir waren mit Regenkleidung vorbereitet und so machten wir uns auf den weiten Weg zur Ruine Minneburg, auf der wir hoch über dem Neckar die nächste Nacht verbringen wollten. Durch Wälder, Wiesen und kleine Ortschaften - wir hielten uns nicht lange auf. Wir passierten die Wolfschlucht, überquerten den Neckar und als wir schließlich an unserem Tagesziel anlangten, dämmerte es bereits. Die Ruine lag groß und majestätisch vor uns, wirkte aber auch etwas bedrohlich.

Auf einer Wiese innerhalb des äußeren Burgrings schlugen wir unser Lager auf und genossen die nächtliche Aussicht über das Tal.

Wir schliefen lange und machten uns erst gegen Mittag auf den Weg, der heute gar nicht so weit war. Langsam spürten wir auch, dass wir uns langsam an die Belastung gewöhnten. Es regnete nicht mehr, aber es wehte ein kalter Wind, der die bunten Blätter aufwirbelte und die Wälder rings mit Leben erfüllte. Wir erreichten bald die Ruine Stolzeneck - unser Nachtlager. Als wir gegessen hatten und alle Arbeit getan war, erklommen wir den alten Schildwall (über die Treppe natürlich). Dort weit oben fand dann eine Knappenernennung statt, zu der feierlich bei Fackelschein die blauen Halstücher überreicht wurden.

Tags darauf wollten wir schon den Zug gegen Mittag in Erbach erwischen. Da wir uns nicht sicher waren, wie lange wir brauchen würden, brachen wir schon bei Morgendämmerung auf. Der frühe Morgen begleitete unsere Schritte und wir kamen viel zu früh in der Stadt an. Als wir jedoch einliefen hörten wir schon die Glocken zum Gottesdienst läuten, den wir dann noch spontan besuchten. Wir wurden von vielen Menschen angesprochen und begrüßt.

In der Wärme des Zuges anschließend, spürten wir dann die Anstrengung der letzten Tage und die Müdigkeit machte uns zu schaffen. Erschöpft aber zufrieden kamen wir in Darmstadt wieder an.

Für uns steht fest, es soll nicht die letzte Fahrt gewesen sein.

Alexander Schorn