Sippe Volker

Heliand-Pfadfinderschaft

Kanugroßfahrt 2002 - Schweden

 

Montag, 8. Juli 2002

Pünktlich um acht ertönt Steffens Stimme: "Es ist acht Uhr". Jörg ruft ein fröhliches "Morgen Jungs, aufstehen" und in beiden Zelten drehen wir uns auf die andere Seite. Doch ein paar Minuten später regt sich tatsächlich was und die ersten Schlafnasen schauen sich einen grauen feuchten Morgen an. Losung, Packen und ab in die Boote. Jörg wird überzeugt, heute auch mal Kajak zu fahren. Steffen packt die Tonnen und will die Doppelkekse ganz unten verstecken. Ein Aufschrei von Emil: "Heute essen wir die, also zumindest ich!"

Der Fluss kurvt heute fleißig durch die Gegend. Hauptaufgabe ist es, die tiefen Stellen zu finden, die noch schiffbar sind. Mittag *ähm* Frühstück gibt es bei strahlendem Sonnenschein auf einer Kiesbank. Schwedisches Müsli findet guten Anklang und die Herren der drei-Berghaferl-Müsli beschweren sich über die Menge. Da Ufer zieht recht zügig vorbei, denn die Strömung unterstützt uns und die Aussicht auf eine warme Dusche treibt irgendwie voran. Es folgt bei einem Staukraftwerk die letzte Umtragung. Das belohnen wir mit einem prächtigen Mittagessen. Mit den lange ersehnten Doppelkeksen, die wider Erwarten noch halbwegs Keksform haben, wird das Essen abgerundet.

Noch sieben Kilometer bis zur heißen Dusche. Wir fahren durch das von Ove mit Canyon bezeichnete Flussstück. Typisch Ove, mal wieder kräftig übertrieben, aber steile Ufer gibt es tatsächlich. Ein wunder hübscher Platz mit grüner Wiese, Schutzhütte und Klohäuschen wird achtlos liegengelassen, schließlich hat der ja keine warme Dusche...

Schwedische Mücke bei der Arbeit
Schwedische Mücke bei der Arbeit

Dann taucht die Eisenbahnbrücke und damit Oves Campingplatz auf. Ein Haufen Paramilitärischer springt auf dem Platz herum. Das sind diejenigen, deren "I was here" Tags wir schon die letzten zwei Tage in den Schutzhütten gesehen haben. Zum Glück verkrümeln sie sich und fahren ab. Komisch, warum die nachmittags um fünf erst lospaddeln. Emil, Uwe & Jörg gehen Einkaufen. Steffen besucht die heiße Dusche und ich fange an, die ersten Postkarten zu schreiben. Als Steffen wieder erscheint, besuchte ich die Dusche. Wenig später treffen auch Jörg und Uwe ein.

Ab 19.30 Uhr belagern wir Ove, der gerade harte Verhandlungen mit einem Feuerzeug, Batterie etc. Vertreter führt. So gegen 20 Uhr fragen wir dann doch lieber den Mann hinter dem Verkaufstresen nach Feuerholz. Der fragt einfach Ove und dieser verweist uns auf die Holzstapel, die auf dem Gelände verteilt sind. Die Sache hat nur zwei Haken... Wir haben keine Säge und das Zeug ist noch grün. Geschwind verschwinden Steffen, Uwe und Jörg über die Brücke auf das andere Flussufer und sammeln dort ein , was es zu holen gibt. Erfolgreich würde ich sagen. Steffen versucht Emil vom Kochen zu überzeugen, der ist aber gar nicht begeistert. Harte Arbeit. Scheint aber zu klappen. Emil wird von geballter Führerüberzeugungskraft dazu überredet, uns heute seine Kochkünste bei Chili con Carne zu beweisen. Waten wir es ab...

Hat geklappt. Hat geschmeckt. Es ist auch Emil satt geworden. Steffen toastet noch die letzte Scheibe Brot und jetzt steht der nächste Schritt des abendlichen Rituals an. Nach hinten umkippen und alle Viere von sich strecken. Es steht als nächstes die Spülstraße an. Dazu benötigt man fünf Mann. 1. Spüler (Jörg) 2. Abtrockner (Emil) 3. Qualitätskontrolle (Steffen) 4. Ablage (Uwe) und 5. Supervisor (Christoph). Funktioniert einwandfrei. Da heute keine Pfannkuchen auf dem Programm stehen, werden wir den Platz demnächst mit einem schaurigen schiefen Abend ward beglücken.

Christoph

der morgendliche Zug am Campingplatz
der morgendliche Zug am Campingplatz
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